Die Suche: Neues Zuhause

Angekommen in Mombasa, fing das Abenteuer erst an. Jetzt hieß es so bald, als möglich ein Eigenheim zu finden. Das sollte doch nicht so schwer sein, oder?

Am nächsten Tag um 9:00 Uhr ging es los. Mein Partner machte einen Herrn ausfindig, der ein paar Häuser kannte. Gemeinsam mit ihm fuhren wir von einem Haus zum anderen, doch bald war sein Angebot auch schon vorbei und wir noch nicht zufrieden damit, was wir sahen.

Wir bzw. ich hatte eine genau Vorstellung davon, wo ich wohnen möchte. Es sollte so nah am Meer sein wie nur möglich, ein Bad mit getrennter Dusche und Toilette haben, offen und hell sein und einen schönen Ausblick haben. Die ersten Wohnungen, die wir sahen, hatten nichts davon. Wir schauten in die Nachbarswohnungen oder waren komplett umzingelt von anderen Bauten.

Also fuhren wir alleine los. Wir fuhren von Gate zu Gate und fragten bei den Wächtern nach, ob sie etwas wissen. Diese gaben uns entweder eine Nummer von den Vermietern oder zeigten uns selbst die freie Wohnung. Oft stand auch an den Gates „Vermieten Wohnungen“ und dann eine Nummer. Das funktioniert wirklich gut und ab und zu gaben uns die Wächter auch Tipps, wo wir noch schauen konnten.

Schnell merkte ich, dass in dem Gebiet, wo wir nach einer Wohnung suchten, die High Society lebte, und ich begann an meinen Erwartungen und Wünschen zu zweifeln. Ja, es gab Wohnungen, die genau meinen Erwartungen gerecht wurden und diese auch noch übertrafen, doch gleichzeitig waren die Preise viel zu hoch.

Am ersten Tag wurden wir nicht fündig und ich fing an Pläne zu schmieden. Was wäre, wenn wir einfach in einer günstigen, dunklen Wohnung die erste Zeit verbringen und sobald unser Einkommen höher wird, ziehen wir um, in eine etwas teurere Wohnung. Doch mein Partner beruhigte mich und gab mir zu verstehen, dass es absolut okay ist, wenn ich diese Ansprüche habe und versicherte mir, dass wir etwas finden.

Am Abend suchte ich auf Instagram nach Anzeigen und wurde tatsächlich fündig. Eine Wohnung am Meer, mit Pool, um genau den Preis, den wir festgelegt hatten!

Wir kontaktierten die Nummer am nächsten Tag und durfte gleich dort hinfahren. Als wir dort ankamen, dachte ich mir, ja das ist es.  Doch dann sahen wir das Haus von innen. Die Wohnung, die auf Instagram gezeigt wurde, war hell, mit Ausblick aufs Meer und ganz oben. Die Wohnung die wir gezeigt bekamen, hatte den Ausblick auf ein verbranntes Feld, die anderen Wohnungen und war absolut Renovierungsbedürftig. Der Balkon zerfiel sprichwörtlich in sich und das Haus war null gepflegt oder geputzt.  

Es war schon Freitag und wir mussten ein Haus finden, denn mein Partner würde am Montag mit dem Auto wieder zurück nach Kisumu fahren und am Mittwoch wieder nach Mombasa fliegen. Ich und Zawadi sollten währenddessen schon im neuen Haus wohnen.

Gegen späten Nachmittag fuhren wir an einem Haus vorbei und mein Partner fragte den Wächter, ob er von einer freien Wohnung in dieser Gegend weiß. Dieser verwies uns dann an eine Immobilien Agentur. Da wir keine andere Möglichkeit mehr sahen, fuhren wir dort hin und trafen eine Agentin, die sofort und genau verstand, was mein Wunsch und unsere Vorstellungen waren.

Eine halbe Stunde später saßen wir mit einem Agenten im Auto und fuhren abermals los. Die erste Wohnung, die er uns zeigen wollte, war uns bereits bekannt; es handelte sich um eine stark renovierungsbedürftige Unterkunft. Deshalb fuhren wir gleich weiter und er brachte uns zu einem Wohnkomplex keine 600 Meter vom Meer entfernt, ein paar Geschäfte gleiche um die Ecke, mit Pool und in einer absolut ruhigen und grünen Lage. Wir schauten uns die Wohnung an und wussten beide sofort, das ist sie!

Einen Tag später trafen wir uns mit der Vermieterin bei der Kirche und die Wohnung gehörte uns. Nun wohnen wir seit einer Woche und zwei Tagen in dieser Wohnung, unserem zu Hause.

Wie du merkst, geht das hier alles absolut reibungslos und das schöne, was wir von dieser Kultur lernen dürfen, ist das miteinander. Denn jeder hilft zusammen und wenn einer etwas hört, wirst du sofort verständigt.