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Uganda 2024
Die Zeit meiner Ausreise naht wieder und dieses Mal fahren wir zu zweit weg. Unser Reiseziel – Uganda. Das Land, das alles veränderte und unsere beiden Welten auf den Kopf stellte.
Wir fuhren mit dem Matatu (Sammeltaxi) in der Früh von Kisumu los an die Grenze, die keine zwei Stunden entfernt liegt. Busia ist der Grenzort zwischen Kenia und Uganda. Dort organisierte sich mein Freund als erstes einen Einreise-Pass, das ist einfach nur ein Zettel auf dem steht, dass er Kenianer ist und die Einreise nach Uganda gewährt bekommen sollte.
Wir gingen zum Kontrollgebäude und wurden von einem Supervisor begleitet, der uns durch den gesamten Prozess lotste. Als wir dann alle Dokumente beisammenhatten, kam es zu meiner Ausreise. Das war schwerer als gedacht, denn die Grenzbeamten hinterfragten, warum ich nicht gleich ein Visum für Kenia, Uganda und Ruanda nahm. Ich erzählte ihnen, dass ich dies machen wollte, jedoch ging dieser Prozess damals leider nicht durch. Sie glaubten mir nicht, ich schilderte ihnen nochmals alles und mein Freund bestätigte alles, da er wusste, dass dies erstens die Wahrheit war und zweitens diese Visa Geschichte kannte. Nach langem Hin und Her, bekam ich dann endlich den Ausreise Stempel.
Nächstes Problem, wir bekamen immer wieder die Information, dass ich mein Visum direkt an der Grenze beantragen konnte. Dem war nicht der Fall. Das Visum hätte ich schon im Voraus online beantragen müssen. Die Grenzbeamtin war zuerst eine ziemlich harte Nuss, was absolut verständlich war. Doch irgendwann wurde sie ziemlich zugänglich und sehr freundlich zu uns. Als sie sich dann endlich zu fragen traute, ob wir zusammengehörten, hatten wir sie für uns gewonnen. Sie gab uns den hilfreichen Tipp, dass ich ja ein Visa beantragen sollte, wenn wir wieder zurückkamen, denn es kann leicht möglich sein, dass die Grenzbeamten wieder alles hinterfragen würden, und da sei es von Vorteil, wenn ich mein Visa schon habe. Als wir dann endlich das Grenzgebäude verließen, bedankte ich mich nochmals bei ihr und sie winkte mir sogar zu und lächelte mir zu.
In Uganda stiegen wir wieder in ein Matatu und fuhren an die vier Stunden durch Uganda in die Hauptstadt Kampala. Wir saßen ganz vorne beim Fahrer und hatten so freie Sicht. Uganda ist extrem grün und fruchtbar. Dieser Staat versorgt sich selbst, Kenia und den Kongo mit Lebensmitteln. Das wundert mich nicht. Wir fuhren an einem Reisfeld nach dem Nächstem vorbei. Die Straßenverhältnisse in Uganda sind um einiges schlechter als in Kenia und die Fahrweise ist noch extremer.
Ich habe meine Geschichte mit diesem Land und ich wusste nicht, wie es mir gehen würde, wieder zurückzukommen. Ich hatte tatsächlich sehr gemischte Gefühle und brauchte etwas um mit dem Land wieder warm zu werden, doch kaum, dass wir in Jinga über den Viktoria Nil drüberfuhren, war ich von dem Land begeistert.
Nach mindestens fünf Polizeikontrollen und keinerlei Schwierigkeiten wurden wir doch nicht tatsächlich am Ende der Reise in Kampala nochmals herausgefischt. Dieses Mal jedoch hatten wir wieder einen sehr strengen Polizisten, der wollte nämlich unseren Fahrer verhaften, da die Versicherung vom Auto abgelaufen war und das Auto nicht mehr im besten Zustand war, jedoch noch super und einwandfrei fuhr. Auch der Fahrer fuhr extrem sicher und hatte eine Reaktionsgeschwindigkeit der Extra-Klasse. Wir wurden auf einem Parkplatz abgestellt und während wir warteten, wurde um alles Mögliche spekuliert.
Natürlich stach ich als weiße Person wieder heraus und es dauerte nicht lange, bis ein Bettler direkt auf mich zu kam. Mein Freund stellte sich zwischen uns zwei und ein weiterer Fahrgast stellte sich neben meinen Freund. Das meine ich damit, wenn ich sage, dass hier alle allen helfen und ich mich nicht einmal unwohl fühlte, denn selbst wenn mein Freund sich nicht vor mich gestellt hätte, wäre der Fahrgast dazwischen gegangen. Ich entfernte mich von dieser Situation und half einer Mutter mit ihrem ein paar Monate alten Kind aus dem Matatu. Ich übernahm das schreiende Kind und wenige Minuten später schmiegte es sich an mich und wurde ganz ruhig. Natürlich wurden dann Fotos gemacht und ich hielt das Kleinkind so lange, bis der Fahrer wieder kam und wir uns wieder ins Auto setzen konnten. Alles ging natürlich wieder positiv aus und wir kamen gesund und munter an unserem Ziel an.