Die Reise zu den Elefanten - Teil 3
Kenia 2024
Thorsten schilderte Carina vor unserer Abfahrt noch einen anderen Weg, den wir zurücknehmen sollten, denn eines war klar, den Weg, den wir hierher nahmen, konnten wir nicht zurücknehmen.
Beim Auto angekommen, stellten wir ziemlich schnell fest, dass wir einen ziemlich platten Reifen hatten. Wir hatten Glück, denn in der Anlage, wo unser Auto stand, gab es auch eine kleine Werkstatt, die uns erst versorgen konnte. Dann ging die Rückreise endlich los, was mehr als notwendig war, denn es war schon 16:30 Uhr und die Sonne würde um 19:00 Uhr verschwunden sein. Wir wussten, dass dieser Weg auch kein einfacher werden würde, jedoch die absolut beste und einzige Option für uns war.
Wir fingen gleich damit an, dass Carina und mein Freund aus dem Auto ausstiegen und mich durch eine mindestens 500 Meter lange Matschstrecke lotsten und immer weiterfahren ließen. Irgendwann tauschten wir zwei Frauen und Carina übernahm das Steuer. Bald wurde der Weg besser und wir konnten alle gemeinsam im Auto weiterfahren. Wir wurden keine 200 Meter weiter mit einer Elefanten Herde belohnt, die unweit von der Straße herummarschierte.
Die Straße war immer noch holprig und alles andere als gut, jedoch hatten wir keine Matschstrecken mehr. Wir wussten, dass noch eine sehr kritische Stelle kommen würde, wo sich keiner sicher war, ob wir durchkommen würden. Kurz vor diesem Matschloch wurden wir von betrunkenen Kenianern angehalten. Die meinten zu uns wir würden nie durch das Matschloch durchkommen und sollten rund herum auf einer Forststraße fahren. Mein Freund bekam die Richtungsanweisungen und wir machten uns auf den Weg. Kurze Zeit später wurden wir von einem Ranger angehalten. Der meinte zu uns, dass wir hier nicht fahren dürften. Als wir erzählten, dass wir vom Mara Elephant Project kommen, rief er dort kurzerhand an und bekam dies bestätigt. 500/= und eine kleine Verhandlung später, fuhr der Ranger mit einem Boda Boda voraus und wir tuckerten hinterher. Der Umweg war schlicht und einfach ein Feldweg rund um die Straße und kurz nach dem Schlammloch, waren wir auch schon wieder auf der Straße. Während wir auf dem Feldweg fuhren, sahen wir, wie ein LKW in genau diesem Schlammloch stecken blieb! Was hatten wir wieder für ein Glück.
Nach dem Feldweg übernahm ich wieder das Steuer und fuhr für zwei Stunden in die Abenddämmerung hinein auf typisch afrikanischen Straßen endlich zur Hauptstraße, die asphaltiert war. Als die Sonne unterging, hatte ich einen der schönsten Sonnenuntergänge im Rückspiegel und dachte mir, was bin ich für ein Glückspilz, dass ich all das hier erleben darf!
Auf der Hauptstraße angekommen, merkte ich wie erschöpft und fertig ich war und mein Freund übernahm das Steuer. Zu diesem Zeitpunkt war es schon stockfinster und wir fuhren in die nächste Stadt, wo wir in einem Hotel übernachteten und aßen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann über Kericho nach Hause und waren einfach nur dankbar, dass alles so gut und glimpflich ausging. Im Endeffekt war es ein weiteres unvergessliches Erlebnis, dass ich auf keinen Fall missen möchte. Das Auto hatte zwei Schrauben im Reifen, eine kaputte Stoßstange, war drinnen und draußen voller Matsch und unten drunter war es ziemlich beschädigt. Doch für all dies zahlten wir keine 20€ und hatten danach ein Auto, dass wir nicht wiedererkannten. An diesem Wochenende arbeiteten wir absolut als Team zusammen und es fiel noch schwerer, Carina dann am Mittwoch zum Flughafen zu bringen und auf Wiedersehen zu sagen, doch das gehört zu unsrem Leben. Die Erinnerungen bleiben immer bestehen!