Warum ich diese Kultur so ins Herz schloss

Kenia 2024

Du fragst dich vielleicht immer wieder, warum ich diesen Schritt gemacht habe und all den Luxus für ein einfaches Leben ausgetauscht habe? Ja, ich frage mich das auch ab und zu, gerade wenn es ums Wohnungsputzen geht. Ein Staubsauger ist einfach unersetzlich und jetzt heißt es am Boden herumkrabbeln und kehren.

Trotzdem möchte ich zum aktuellen Zeitpunkt nicht tauschen. Ich liebe und lebe diese Kultur mittlerweile so sehr, dass ich mich immer wieder dabei erwische, wie ich strahlend und lachend durch die Gegend laufe. Doch gleichzeitig ist meine eigene Kultur tief in mir verwurzelt und auch meine Werte werden nicht gemindert. Ganz im Gegenteil, ich stehe so was von hinter mir, dass ich manchmal vielleicht sogar etwas schroff scheinen mag.

Absolut berechtigt, wurde mir in den Anfängen meiner Planung immer wieder unterstellt, dass ich mich wahrscheinlich unterordnen werde und nicht immer meine Frau stehen werde. Diese Gedanken und Ansichten von meinen Mitmenschen konnte ich absolut verstehen. Denn ja, mittlerweile wuchs ich zu einer starken Persönlichkeit heran, doch trotzdem ordnete ich mich sehr oft unter, einfach um nicht aufzufallen und keine große Aufregung zu verursachen. Zu meiner eigenen Überraschung, merke ich immer mehr, wie ich absolut hinter mir stehe und meine Werte voll und ganz vertrete.

So jetzt aber zurück zum Anfang dieser Geschichte. Diese Kultur und ihre Menschen strahlen nur so vor Lebensfreude. Egal ob beim Autowaschen, Wäschewaschen, Zusammensitzen und auf Kunden warten oder einfach nur beim Spazierengehen, es gibt keinen Tag, an dem ich nicht mindestens eine Person sehe, die sich zur Musik oder dem Leben bewegt.

Kürzlich sah ich einen Mann, der sein Boda Boda wusch. Ich hörte leider nicht, ob er Musik hörte oder nicht, gleichzeitig tut das auch nichts zur Sache. Er hatte große Freude daran sein Boda Boda zu waschen und tanzte, in den typischen Tanzbewegungen der Afrikaner:innen.

Verstehe mich nicht falsch, auch hier gibt es genug Menschen die griesgrämig durch die Gegend laufen und schlechte Tage haben, jedoch ist das eher eine Seltenheit und das Leben wird einfach genossen. Wir leben in den Tag hinein, ja Pläne haben wir, ob wir diese erfüllen, kann ich dir nicht versprechen. Manchmal ist weniger mehr und ich bin so dankbar, dass ich dies nun endlich lernen durfte.

Sei dankbar für das Leben, das du LEBEN darfst und bitte LEBE es, denn die Zeit hier auf Erden geht viel zu schnell vorbei. Du hast es in der Hand was du aus dieser Zeit machst und ob du sie in Sorge und Angst verbringen möchtest oder auch in harten Zeiten das Positive und Gute im Leben sehen kannst.