Von Kisumu nach Eldoret

Kenia 2024

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du von der dritten größten Stadt Kenias, Kisumu, in die fünft größte Stadt Kenias, Eldoret, kommst. Einerseits selber mit dem Auto, dann gibt es noch die Möglichkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und zu guter Letzt kannst du noch mit dem Flugzeug fliegen, und das dauert knackige 15 Minuten.
Wir entschieden uns dann doch für einen Roadtrip. Doch wollen wir nicht direkt nach Eldoret, sondern bauen noch ein paar Zwischenstopps ein und somit auch eine längere Route.


Am Samstag geht es um 9:00 Uhr los. Zu dritt fahren wir von Kisumu nach Ahero und weiter nach Awasi. Von dort geht es in die Nandi Hills. Diese Hügel können wir sehr gut von Kisumu sehen, jedoch nicht das, was uns darin erwartet. Landschaftlich erinnert die Einfahrt in die Hügel stark an Südtirol, doch dann kommt ein absolutes Paradies. Eine kurvige Straße lässt uns immer höher und weiter in die Hügel hineinfahren. Die Nandi Hills liegen auf 2.047 Meter über dem Meeresspiegel. Vergleich: Kisumu liegt auf 1131 Meter über dem Meeresspiegel.


Mitten in den Nandi Hills liegt die Stadt Nandi Hills. Von dort machen wir uns auf den Weg Richtung Kapsabet. Kapsabet ist auch eine Stadt in den Hügeln, diese streifen wir dieses Mal jedoch nur. Bei jeder Möglichkeit, Flüsse oder Wasser zu fotografieren, bleiben wir stehen. Dann bekommen wir Zuckerrohr zum Probieren. Wir zwei Wazungus (eine Freundin von uns fährt zurzeit immer mit) stellen uns an wie zwei Nichtskönner und stellen schnell fest, dass unsere Zähne diesem ganzen Abeisen und Kauen nicht ganz gewappnet sind. Mein Freund gibt uns eine Demonstration, wie es funktioniert. Irgendwann haben wir dann auch den Dreh heraus. Naja, wenigsten haben wir viel zu lachen und Freude daran, die neue Kultur vollkommen auszuprobieren.


Am Nachmittag erreichen wir dann endlich Eldoret. Wir sind sprachlos! Was für eine Stadt. Wir haben jetzt schon viele Städte hier im Westen gesehen, doch noch keine wie Eldoret. Wir kommen mit lauter Musik an, jedoch drehen wir diese bald sehr leise, denn diese Stadt ist ein absoluter Ruhepol. Eldoret ist eine hochmoderne Stadt und wirkt dreimal so groß wie Kisumu. Als wir dort ankommen, stellen wir fest, dass diese Stadt nicht nur einen, sondern zwei Flughäfen hat. Wir parken das Auto und gehen megagut indisch essen.


Eldoret ist bekannt dafür, dass von hier eine der Weltbesten Sportler herkommt, und auch Teams aus der ganzen Welt trainieren hier immer wieder. Das ist aufgrund der Höhe 2.200 Meter über dem Meeresspiegel. Tja, und wie sollte es anders sein, in dem Restaurant, wo wir aßen, saß auch schon der erste Sportler, der schon mehrere Rekorde verteidigt. Es handelte sich um Eliud Kipchoge.


Am späten Nachmittag, nach einem extrem guten Essen, setzten wir unsere Fahrt fort nach Kakamega. Doch mit Eldoret sind wir noch nicht fertig. Wir haben beschlossen, bald wieder dort hinzufahren und zu schauen, was diese Stadt noch alles zu bieten hat. An diesem Tag fuhren wir über 248 km und ich durfte auch wieder hinter das Steuer, denn mein Freund brauchte eine Pause. Wann durfte ich übernehmen? Natürlich zum Einbruch der Dunkelheit. Während die Sonne unterging, machte ich die Straßen von Kenia unsicher. Und glaub mir, das war keine leichte Strecke zu fahren, denn wir hatten eine absolute LKW-Schlange vor uns, doch ich liebte die Herausforderung und war dankbar, dass ich wieder einmal fahren durfte. Doch bevor es mir zu dunkel wurde, ließ ich wieder meinen Freund hinter das Steuer.


Hier passieren ganz viele Unfälle vor allem bei Nacht, denn es gibt kein Beleuchtungssystem und die Autos fahren alle mit Fernlicht auf dich zu oder blenden dich von hinten. Hier bei Nacht fahren ist eine absolute Herausforderung und nicht ganz ungefährlich. Deshalb haben wir die Zeit immer im Blick und bis jetzt haben wir es immer geschafft, bis spätestens 19:30 – 20:00 Uhr an unserem Ziel anzukommen, und das ist auch gut so. Aja, und wir zählen total auf das vier bis sechs Augensystem und fahren lieber langsam und schleichend hinter einem LKW hinterher, anstatt uns und andere in Lebensgefahr zu bringen.


Wie die Reise weiterging, erfährst du am Mittwoch.